Soziologie, Philosophie, Polizeiforschung, Polizei und Gesellschaft im Wandel, vernetztes Denken und Denkanstösse.
Tugendethik 1852
"Es ist die Wahrnehmung gemacht worden, daß bei der Schuljugend die früher kundgegebene Anständigkeit und das sittliche Benehmen ... mehr und mehr verschwinde."
Polizei neu denken – aus der Praxis, für die Praxis Impuls, angelehnt an Gedanken von Prof. Rafael Behr: Polizeiarbeit muss in einer veränderten Gesellschaft neu gedacht werden – konsequent und ohne Nostalgie. Warum neu denken? Die Polizei arbeitet heute in einer anderen Welt als vor 20 Jahren: digital, schnell, komplex. „Früher galt das Wort des Polizisten“ – diese Erzählung hilft weder den Bürgern noch der Polizei. Wir brauchen klare Rollenbilder, wirksame Methoden und eine Führung, die Veränderungen aktiv gestaltet. Wo es heute knirscht Gesetze laufen der Realität hinterher. Cybercrime, Betrugsformen, internationale Deliktsketten – die Normen passen oft zeitverzögert. Gefühlte Entwertung im Alltag. Milde Urteile, strenge Verfahrensrechte und Datenschutz werden an der Front häufig als „stumpfe Werkzeuge“ erlebt. Kulturwandel hinkt dem Strukturwandel nach. Organigramme werden angepasst, Routinen und Haltungen bleiben länger stabil. Widerstand ist ambivalent. Skepsis kann Stabilität ...
Die verschiedenen Ansätze werden je nach Aufgabenstellung heute schon angewendet. Es kommt meistens zu einer Durchmischung der Ansätze. In der Schweiz gibt es deutliche Unterschiede in den einzelnen Kantonen. Standardmodell (SM) / Traditionelles Modell Facebook: Kantonspolizei Basel-Stadt Reaktive Verbrechensbekämpfung mit polizeilichen Mitteln. Mit reaktiv ist gemeint, dass die Polizei wartet bis etwas passiert, dann einschreitet mit dem primären Ziel die "Normalität" so schnell als möglich wiederherzustellen. Diese Art zu arbeiten geht nicht auf die Ursachen eines Problems ein, es ist eher eine "Bekämpfung von Symptomen". Zero-Tolerance Policing (ZTP) Soziale Unordnung und kleinere Vergehen werden rigoros bekämpft. Die Gewissheit einer Strafe und Schnelligkeit wird mit allen erdenklichen Mitteln durchgesetzt: Potentielle Täter werden abgeschreckt Rechtswidriges Verhalten im Keim erstickt Täter anderer Straftaten werden entdeckt Im Kern...
Von digitaler Demenz ist zu lesen und davon, dass das Internet das Hirn verändert und die Leute dumm macht. Google hat uns eine Suchmaschine geschenkt mit welcher wir in Sekundenschnelle alle im Internet gespeicherten Informationen finden können. Die Suchmaschine merkt sich unsere Anfragen, damit in Zukunft noch bessere Suchresultate geliefert werden können. Wenn Google nun genug Informationen gesammelt hat, soll die Maschine die Antwort bereits vor meiner Eingabe wissen, weil die Maschine mich besser kennt als ich selber das jemals könnte? Nun besteht die Gefahr, dass ich nur noch die Dinge finde, welche in meiner Reichweite liegen. D.h. wenn ich z.B. Fremdenfeindlich bin, nach solchen Artikeln suche, bekomme ich mit der Zeit nur noch solche Seiten zu Gesicht. Konkret werden mir die Seiten mit solchen Inhalten als erste in den gefundenen Resultaten angezeigt. Google würde mir den Weg aus meiner "Ecke" heraus versperren, ich würde wahrscheinlich auf keine neuen Informat...
Als ich meine Forschung das erste Mal der Geschäftsleitung präsentiert hatte, und wir auf den Unterschied zwischen Cop Culture und Polizeikultur zu sprechen kamen, wurde die Hypothese aufgeworfen, dass wir diese " Lehmschicht ", also die Fragmentierung der Organisation in allen Organisationen auch in der Privatwirtschaft finden, die Fragmentierung ist nicht etwas spezifisches in der Polizeiorganisation. Pflichtbewusstes denken steht zielorientiertem Denken gegenüber Dies mag stimmen, eine Fragmentierung zwischen der der Leitung und den Mitarbeitern ist auch in einem z.B. Produktionsbetrieb normal aber die pflichtethische Denkweise der Cop Culture und die Nähe der Polizeikultur zu der Politik und somit zum Utilitarismus verstärkt die Lehmschicht und hält diese am Leben. Aus den verschiedenen Arten zu denken entstehen zudem zwei Kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Quellen : Verschiedene Arten zu denken Ziel: Verarbeitung der Komplexität Das Zi...
Veränderung kann für eine Person schon schwierig und mit gewissen Widerständen verbunden sein. Wenn die Veränderung eine Organisation betrifft, kann es durchaus unerwartete Auswirkungen haben. Ich spreche nicht die Strukturen an, sondern die Kulturen. In der Organisationslehre spricht man dann von einer fragmentierten Organisation, im Gegensatz zu einer homogenen Organisation. Fragmentierte Organisationen zeichnen sich im negativen Sinne dadurch aus, dass sie sich schwer steuern lassen, ineffizient sind und die interne Kommunikation erschwert wird. Wahrscheinlich genau die Dinge, welche man mit der "Reorganisation" verbessern wollte.
Das Erklärungsmodell ist mit Hilfe der Polizeiforschung entstanden, es befasst sich mit unterschiedlichen Kulturen innerhalb der Polizei und anschliessend mit dem Wandel der Gesellschaft und den Auswirkungen auf die Polizei. Das Erklärungsmodell soll Grundlagen für Orientierungswissen vermitteln. Mechanismen, Brüche und Konflikte Das Erklärungsmodell beschreibt Mechanismen, Brüche und Konflikte innerhalb der Polizei. Dies ist der erste Schritt und hilft dabei die tieferliegenden Gründe dafür zu erkennen. Begriffserklärung In einem zweiten Schritt ermöglicht die Begriffserklärung und das Wissen einen Diskurs, also eine Auseinandersetzung mit den angesprochenen Themen innerhalb der Polizei. Dieser Diskurs ist die Voraussetzung für verschiedene weitere Vorgänge in Bezug auf Kultur, Struktur und Strategie der Polizei insgesamt. Orientierungswissen Gerade für jüngere Polizisten/Innen und Quereinsteiger/Innen sind die Vorgänge und Mechanismen innerhalb der Polizei schwer zu ve...
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